Am Mittwochabend begrüßte Abt.-Kdt. Martin Baureithel rund 30 Notärzte und Kolleginnen und Kollegen des Rettungsdienstes sowie ca. 40 Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden im Feuerwehrhaus zu einem gemeinsamen Übungsabend.
Er stellte die provokante Frage ob ein verunfalltes Fahrzeug welches auf der Seite oder gar auf dem Dach liegt samt Insassen, vor der Rettung dieser, wieder auf die Räder gestellt werden kann oder sollte. Einen Patienten angeschnallt und kopfüber im Auto sitzend zu intubieren ist ausgeschlossen. Auch das schonende Retten ist schier unmöglich. Für beide Seiten sowohl des Patienten auch den Helfern bieten sich zu viele Risiken.
Daher sind schon einige Feuerwehren dazu übergegangen die Fahrzeuge vor der Menschenrettung wieder auf seine Räder zu stellen. Dies gelingt mittels 2 Steckleiterteilen sehr schonend. Die zweite Frage an die Notärzte war, ob sie es befürworten, das Fahrzeug auseinanderzuziehen, sodass zur Rettung des Verunfallten viel Platz entsteht. Dies geschieht in der sogenannten OSLO-Rettungsmethode, die uns die Skandinavier schon voraus sind.
Damit die Notärzte diese Fragen objektiv beantworten konnten, wurde nach einem kurzen Theorievortrag von Martin Baureithel und Lutz Zöller das Ganze im Hof beübt. So bestand die Chance in das Auto zu sitzen oder von außen das Geschehen zu beobachten. Nachdem das Fahrzeug auf die Räder gestellt war, wurden die Türen geöffnet und teilweise entfernt, die nötigen Entlastungsschnitte gemacht und per Ketten und Seilzug, die Front des Fahrzeugs ein Stück weggezogen. Hierbei entstand ein erstaunlich großer Bereich, in dem der Patient versorgt und aus dem Fahrzeug gehoben werden kann.
Bei der Feedbackrunde waren alle sichtlich begeistert und stimmten der Möglichkeit eine Rettung auf diesem Weg durchzuführen zu. Es wird nicht so sein, dass ab sofort jeder Eingeklemmte nur noch auf diese Weise aus seinem Fahrzeug befreit wird. Es ist lediglich eine Möglichkeit von vielen, welche nun, nach dem Zuspruch der Notärzte verstärkt von uns trainiert wird.