„Die Einsatzzahlen der Feuerwehren aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe waren im vergangenen Jahr leicht rückgängig. In 2007 waren es insgesamt 6.471 Einsätze nach 7.263 im Vorjahr“, erläutert Jürgen Bordt, organisatorischer Leiter der Leitstelle, bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2007 der gemeinsamen Feuerwehrleitstelle für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Die Zahl der Notrufe im Tagesschnitt ist ebenfalls von 460 auf 446 leicht zurückgegangen. Als Ursache für den leichten Rückgang der Einsatzzahlen verweist Bordt darauf, dass in 2007 weniger unwetterbedingte Einsätze notwendig waren.

Auch im abgelaufenen Jahr war die Arbeit in der Feuerwehrleitstelle für das eingesetzte Personal nicht immer frei von Belastungen. Der organisatorische Leitstellenleiter berichtet von Anrufern, die die Notrufnummer wählen, um persönliche Kümmernisse los zu werden, ebenso die sich häufenden Fehlanrufe- versehentlich durch Aktivieren des Notrufs im Handy, einfach nur verwählt oder so genannte Scherzanrufe.

Die seit neun Jahren eingerichtete gemeinsame Feuerwehrleitstelle des Stadt- und Landkreises Karlsruhe ist gut aufgestellt und zählt mit einem Einzugsbereich von mehr als 700.000 Einwohnern zur größten landesweit. Bordt hebt in diesem Zusammenhang auch die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Karlsruhe, die der Arbeit der Feuerwehrleitstelle zu gute kommt, hervor. So verlaufe insbesondere die Abstimmung bei notwendigen Lageabschätzungen ohne Probleme, so dass notwendige Maßnahmen gemeinsam angegangen werden können. Die Durchführung obliegt jeweils in eigener Verantwortung. Ebenfalls gut ist die Zusammenarbeit der Feuerwehren in Stadt- und Landkreis mit der gemeinsamen Feuerwehrleitstelle. „Auch in Einsatz- und Stresssituationen ist es ein gutes Miteinander“, berichtet Bordt.

Im Januar 2007 konnte die Feuerwehrleiststelle infolge des Sturmtiefs „Kyrill“ wichtige Vorbereitungen für die organisatorische Bewältigung eines flächendeckenden Schadenereignisses treffen. Hierbei hat sich die Konzeption zur Bewältigung von Großschadenlagen und die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst in Stuttgart bestens bewährt. Insbesondere das EDV gestützte zusätzlichen Telefonalarmierungssystems, das im Jahr 2005 installiert wurde, war sehr hilfreich. Damit ist es möglich, bei Großereignissen wie „Kyrill“ die Ortspolizeibehörden in den einzelnen Städten und Gemeinden frühzeitig über eventuelle Unwetter zu informieren beziehungsweise zu warnen.

Zahlreiche Besucher konnten in der Feuerwehrleitstelle als Gäste zu Besichtigungen begrüßen, informiert der organisatorische Leitstellenleiter abschließend. Interessiert an der Arbeit der Feuerwehrleitstelle sind beispielsweise Schulklassen aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe, Angehörige von Jugendfeuerwehren und Freiwilligen Feuerwehren, Besucher im Rahmen der Stadt- und Ortsranderholungen aus dem Landkreis Karlsruhe und die Kinder der Ferienbetreuung des Landratsamtes Karlsruhe.

Die Leitstelle ist rund um die Uhr mit zwei Disponenten besetzt. Von Montag bis Samstag ist zusätzlich noch ein Disponent im Tagesdienst tätig. Insgesamt verfügt die Leitstelle über 14 Personalstellen, jeweils die Hälfte besetzt durch die Stadt und den Landkreis. Die Leitung obliegt gemeinsam einem feuerwehrtechnischen Beamten des gehobenen Dienstes der Stadt Karlsruhe und dem Landratsamt Karlsruhe. Der Landkreis ist für die Organisation verantwortlich, die Stadt für die Technik.

Quelle: Landratsamt Karlsruhe